Medikamente

Innere Anwendung von Kortison

Die innere Anwendung von Kortison kann mittels Injektion oder verschiedener Tabletten erfolgen.medikamente-kortison Grundsätzlich wird die systemische (innere) Gabe von Kortison bei Neurodermitis nur für den seltenen Notfall empfohlen. Aufgrund der massiven Nebenwirkungen (Knochenschwund, Gewichtszunahme, Störung des Hormonstoffwechsels, etc.) ist von einer Langzeittherapie abzuraten. Bei kurzfristiger Gabe (1 bis 2 Wochen) halten sich die Nebenwirkungen jedoch in Grenzen.

Antiallergika (Antihistaminika)

Antiallergika können Neurodermitis nicht heilen, sie sind aber ein wirksames Mittel gegen den Juckreiz. Da der körpereigene Botenstoff Histamin bei Allergien und auch Neurodermitis vermehrt ausgeschüttet wird, wirken Antiallergika hierbei entgegen.

Sie reduzieren die Histamin Ausschüttung, der Juckreiz legt sich. Antihistaminika gibt es auch als Lokaltherapie (äußere Anwendung), aber leider mit sehr geringem Erfolg. In Tablettenform stehen viele Präparate zur Verfügung, die in 80% der Fälle den Juckreiz reduzieren. Auch die Wirkungsdauer und mögliche Nebenwirkungen für Kleinkinder und Erwachsene wird Ihr behandelnder Arzt genau mit Ihnen besprechen. Aber gerade weil Antihistaminika, auch bei oft jahrelanger Einnahme, kaum ( bis auf eventuell Müdigkeit auf manche Präparate) Nebenwirkungen zeigen, gehören diese zu eine der häufigst verwendeten Medikamente bei Neurodermitis.

Ciclosporin, Methotrexat

Ciclosporin und/oder Methotrexat werden nur bei schwersten Fällen von Neurodermitis eingesetzt, wo andere Methoden mit weniger Nebenwirkungen nicht geholfen haben. Ähnlich wie Kortison, nur durch einen anderen Wirkmechanismus, unterdrücken diese Medikamente die Immunantwort.

So können bestimmte entzündliche Abläufe im Körper reduziert werden und das Krankheitsbild bessert sich. Aufgrund der starken Nebenwirkungen (Leberstörungen, Augenprobleme, Verdauungsstörungen uvm.) wird Ihnen Ihr behandelnder Arzt diese Medikamente nur unter strengster Aufsicht verabreichen. Gerade in den letzten Jahren haben diese beiden sehr nebenwirkungsreichen Medikamente deutlich an Anwendung bei Neurodermitispatienten verloren, gegenüber den viel besser verträglicheren Biologika.

Biologika

Diese relativ neue Therapiegruppe zur Behandlung von schweren Formen der Neurodermitis ist heute nicht mehr weg zu denken. Biologika greifen direkt in das Immunsystem ein, durch spezielle Antikörper werden Entzündungsprozesse deutlich reduziert.

Diese “lokale” Regulation von einzelnen, speziellen Entzündungsmediatoren ist deutlich spezifischer, effizienter und von weniger Nebenwirkungen begleitet als Kortison, Methotrexat oder Ciclosporin. Die meisten Biologika werden heutzutage injiziert, die Zukunft wird aber auch vermehrt orale Einnahme ermöglichen.

Wichtig ist, dass Biologika nach dem Absetzen zu einer neuerlichen Verschlechterung des Krankheitsbildes führen. Biologika müssen daher fast immer lebenslang eingenommen werden.

Aufgrund der enorm hohen Kosten für die Krankenkassen ist der Einsatz streng reguliert. Sie werden derzeit nur bei schweren Verlaufsformen eingesetzt – nachdem andere Therapieoptionen nicht ausreichend geholfen haben. Es gibt seit kurzem auch Biologika, die für Kinder ab 6 Jahren zugelassen sind.

Sollten Sie bereits verschiedene Therapien mit nicht ausreichendem Erfolg probiert haben, können Sie sich gerne auf E-Card im Hautzentrum Wien über diese Therapieoption beraten lassen.

Unsere Spezialisten für Biologica sind Dr Alexander Lendel und OA Dr. Jerome Shrour .

Um sich für eine Therapie mit Biologica zu entscheiden braucht es eine ausführliche Beratung und in der Folge eine maßgeschneiderte Einstellung mit dem am besten geeigneten Biologica. Nachdem es für diese Erstbesprechung unserer Erfahrung nach viel Zeit braucht, empfehlen wir für dieses Erstgespräch eine private Sprechstunde zu buchen. In der Folge können dann die weiteren laufenden Kontrollen über Kassentermine vereinbart werden.