Genaue Symptombeschreibung

SYMPTOME/ERSCHEINUNGSFORMEN ÜBERSICHT

Typisch für Neurodermitis ist ein wechselhaftes Bild. Krankheitsschübe unterschiedlicher Dauer und Schwere folgen aufeinander.

Symptome bei Säuglingen und Kleinkindern

Häufig treten die ersten Symptome im 2.bis 4. Lebensmonat des Babies auf. In dieser Zeit fängt das kindliche Immunsystem an, eigene Antikörper zu bilden. Stillen ist daher wichtig (zumindestens 4 Monate). Leichte Verlaufsformen beginnen oft erst mit dem ersten Lebensjahr. In diesem Lebensalter können sowohl Atmungsorgane, Darm und Haut betroffen sein.

• Die ersten Hinweise auf Neurodermitis:
• Ausgeprägter Milchschorf
• Durchfälle
• Starke Blähungen
• Unregelmäßiger Stuhl
• Wiederkehrende Hautirritationen
• Häufige Infektionen im Windelbereich
• “Überempfindliche Haut”

Sympttome bei Kindern und Erwachsenen
Ab dem 3. Lebensjahr kann es häufig zu einer Änderung der Symptome kommen: Die Hauterscheinungen können sich deutlich verbessern und sich vollkommen zurückbilden. Möglich ist auch, dass sich statt der Hautekzeme allergische Reaktionen an den Atmungsorganen zeigen (z.B. Hauschnupfen). Meist jedoch bleibt die Neurodermitis in unterschiedlicher Ausprägung bestehen.

Hinweise auf Neurodermitis im Kindes- und Erwachsenenalter:

Haut

• Wiederkehrende Ekzeme mit Juckreiz an verschiedenen Körperstellen
• Häufige Sommerausschläge
• Große Empfindlichkeit auf Wasser, Schwimmbäder, eigenen Schweiß, etc.
• Häufig Mundwinkelekzeme
• Bläschen oder schälende Haut an Händen und Füßen
• Kopfhautjucken
• Häufige Ekzeme in den großen Beugen, Ohrbereich, Genitalbereich, Augenlider, Hals- und Nackenbereich

Atmungsorgane

• Häufige Infekte oder Schnupfen
• Wiederkehrende rinnende Nase und Augen
• Plötzliche allergische Reaktionen bei Kontakt mit möglichen Allergenen (z.B. Tierhaare, Hausstaub, Gräser, etc.)
• Husten, der immer wiederkehrt und kaum ausheilt
• Atemnot (Asthma Bronchiale)

Darm

• Häufige Übelkeit, Krämpfe, Durchfälle oder Blähungen durch bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Milch)
• Große Müdigkeit oder Unruhe nach dem Essen bestimmter Nahrungsmittel
• Juckreiz an der Haut oder rote, juckende Flecken (Urticaria oder Nesselsucht genannt)
• Körperliche Syptome wie zum Beispiel Schwindel, Herzrasen,Schwitzen oder Kopfschmerzen

Die beschriebenen Reaktionen können je nach Stärke der allergischen Reaktion/Unverträglichkeit gleich nach der Nahrungsaufnahme oder bis zu 72 Stunden später auftreten. Beispiel: Hat das Kind noch kaum Kontakt mit z.B. Erdbeeren (als möglicher Auslöser) gehabt, so wird es zunächst kaum reagieren. Werden die Erdbeeren als Auslöser einer Unverträglichkeit/Allergie aber öfter gegessen, so hat das Immunsystem gelernt, darauf zu reagieren: Schon nach wenigen Erdbeeren kann es zu Reaktionen von Darm und Haut kommen.

Symptome bei Erwachsenen

Während im Kindesalter ca. 10 Prozent von Neurodermitis betroffen sind (Tendenz steigend), sind bei den Erwachsenen nur noch ca. 2 bis 3 Prozent betroffen. Oft haben Betroffene die Krankheit bereits schon als Kind gehabt. Es kann aber auch sein, daß der erste Ausbruch erst ab dem 20. Lebensjahr, oder weit später passiert.

Leichte Verlaufsform im Erwachsenenalter

Hier kann es sein, dass die Haut Winter wie Sommer sehr trocken und besonders empfindlich ist. Viele Betroffene geben auch eine deutlich erhöhte Empfindlichkeit der Haut bei Schwitzen oder auf Wollfältige Kleidung an. Andere bemerken bei Genuss bestimmter Nahrungsmittel leichten Juckreiz an der Haut.

Außerdem kann es typischerweise immer wieder zu vereinzelten Ekzemen in Kombination mit Juckreiz kommen. Häufig sehen wir diese rund um Augen und Mund oder an Händen und Füßen. Aber auch die Kopfhaut kann immer wieder jucken und leicht gerötet oder irritiert sein. Dazwischen gibt es aber auch Phasen ohne jeglichen Juckreiz und mit einem völlig „ekzemfreien“ Hautbild.

Schwere Verlaufsform im Erwachsenenalter

Durch die langjährigen und oft sehr schweren Ekzemschübe sieht man oft eine fast Lederartige Verdickung der Haut  an den betroffenen Stellen. Wir nennen diesen Prozess „Flechtenbildung“ oder „Lichenifikation“. Das Hautbild wird gröber. Es gibt kaum noch ekzemfreie Intervalle; große Hautareale können betroffen sein.

Bei älteren Erwachsenen tritt die Neurodermitis manchmal in der Prurigoform auf – also mit kleinen, stark juckenden Verdickungen/Hautknötchen an unterschiedlichsten Körperstellen. Oft aber sieht man bei der Erwachsenen-Neurodermitis auch folgenden Symptomen:

• Ekzeme an Händen und Füßen, Gesichtsbereich bzw. Brust und Rücken
• juckende Krusten an der behaarten Kopfhaut
• gerötete, juckende und rissige Ohrläppchen (an den Rändern)
• entzündete, juckende Lippen, oft mit Mundecken
• Brennen und/oder Missempfindungen an der Mund- und Rachenschleimhaut
• Verdauungsprobleme (Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen)